Connecting Humans

Connecting Humans steht für die Überwindung soziokultureller Barrieren zur Heranführung von Menschen mit Migrations- und/oder Fluchterfahrung an den Arbeitsmarkt und in Einrichtungen, Organisationen und Vereine der Aufnahmegesellschaft.

Der Fokus liegt auf der Beleuchtung der verschiedenen Sichtweisen auf unser gesellschaftliches Leben, auf der Teilhabe von Zugewanderten und der soziokulturellen Willkommenskultur. Dabei soll durchaus auch kontrovers mit den verschiedenen Akteur*innen und ihren divergierenden Zugängen in Austausch getreten und eine gemeinsame Handlungsgrundlage geschaffen werden.

Seit 2024 mit an Bord:

Die ursprüngliche Ausgangslage

Menschen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund finden oft nur schwer Anschluss an die Aufnahmegesellschaft und an den Arbeitsmarkt. Genau hier knüpfen die beiden Teilprojekte Connecting Women und Connecting Partners an.

Die Projektpartnerinnen

Das Projekt Connecting Humans wurde vor 3 Jahren in der Landeshauptstadt Erfurt gestartet und erfolgreich abgeschlossen. Die entwickelten Projektmaßnahmen gingen in die Aufgaben der Ämter über. Neu in 2024: Viele neue Projektpartner kamen hinzu!

Die Schwerpunkte 2023 - 2024

Die beiden Teilprojekte Connecting Women und Connecting Partners richten sich an Menschen mit Migrationshintergrund und deren gesellschaftliche Teilhabe in diversen Organisationen, Unternehmen und anderen Einrichtungen.

Toolbox

In unserer Toolbox finden Sie einige Überlegungen und Reflexionsanleitungen zu den Themen Migration und Flucht. Diese Materialien richten sich an alle, die mit Menschen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrung vertiefend das Thema erarbeiten möchten.

Jede Methode verfolgt das Ziel, die Teilnehmer*innen dafür zu sensibilisieren, was es bedeutet, in einer Gesellschaft oder auch Gruppe als „fremd“ wahrgenommen zu werden und welche Bedeutung es hat, als Gesellschaft offen und inklusiv zu handeln.

Connecting Women - Connecting Partners

Ein Projektvorhaben ist immer nur dann erfolgreich, wenn die beteiligten Personen es dazu machen. Um Unterstützer*innen für das Projekt und seine Ziele zu gewinnen, lohnt es sich daher, ein paar Minuten in das Lesen unserer Idee zu investieren.

Connecting Women

In vielen Betrieben herrscht eine implizite oder explizite Skepsis gegen weibliche Arbeits- und Führungskräfte – oft liegt dabei ein mangelndes Bewusstsein oder auch eine mangelnde Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifisch wirkenden strukturellen Karrierehindernissen vor.

Wenn in diesem Umfeld Frauen auch noch Migrations- bzw. Fluchterfahrung haben, wird ihnen zusätzlich noch mit Stereotypen begegnet. Das Projekt Connecting Women verfolgt als Mentoring-Programm die Etablierung von Frauennetzwerken zur Überwindung soziokultureller Barrieren, um Frauen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrung als zukünftige Arbeitnehmerinnen in Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, in Organisationen und Unternehmen der Aufnahmegesellschaft heranzuführen.

Trötenfrau

Connecting Partners

Das Thüringer Integrationskonzept zielt darauf ab, Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund konsequent und nachhaltig beim Erwerb interkultureller Kompetenzen zu unterstützen und die Willkommens- und Anerkennungskultur zu stärken. Es geht also darum, innere Einstellungen, also die Haltung zu verändern, mit der Menschen einander begegnen. 

Das Projekt „Connecting Partners – gemeinsam vorwärts“ soll durch den Aufbau eines Netzwerks von am Projekt teilnehmenden Organisationen und der Förderung der Zielgruppe genau das erreichen. Dieses proaktive Matching führt zur Vernetzung individueller Traditionen, kultureller und persönlicher Werthaltungen, Normen und Gewohnheiten und einer Akzeptanz von Mehrfachzugehörigkeiten.

Ausgangslage

In jeder kreisfreien Stadt und jedem Landkreis in Thüringen sind seit Jahren Menschen zur gelungenen Integration von Menschen mit Fluchterfahrung bzw. Migrationshintergrund im kommunalen Umfeld beauftragt worden. Das Spektrum reicht dabei von Integrationsbeauftragten über die Koordinatorenstellen für Bildungsangebote für Neuzugewanderte, Sozialarbeiter*innen in den Gemeinschaftsunterkünften, Jugend- und Erwachsenenmigrationsdienste, Sozialarbeiter*innen in den Familienbildungseinrichtungen, Erzieher*innen in TEKZs und angegliederten Kindergärten und den Mitarbeiter*innen im öffentlichen Dienst bis hin zu Berater*innen und Begleiter*innen in den kommunalen Volkshochschulen. Dennoch finden Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund oft nur schwer Anschluss an den Arbeitsmarkt bzw. an Organisationen und Vereine, die Freizeitaktivitäten und Ehrenamt zum Ziel haben und somit für die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen von großer Bedeutung sind. Hier knüpfen nun die beiden Projekte „Connecting Women“ und »Connecting Partners – gemeinsam vorwärts« an.

Die Erfurter Projektpartnerinnen

Die Projektpartner Volkshochschule Erfurt und die kommunale Gleichstellungsbeauftragte

Die kommunale Gleichstellungsbeauftragte ist mit Verfassungsauftrag ausgestattet und nach Thüringer Gleichstellungsgesetz berufen und verpflichtet, auf bestehende ungleiche Chancen von Frauen und Männern aufmerksam zu machen und auf den Ausgleich von Nachteilen hinzuwirken. Sie greift Anregungen auf und entwickelt Maßnahmen und Ideen zur Frauenförderung, die sie nur mit engagierten Partner*innen umsetzen kann und ohne diese verwerfen muss. Die Gleichstellungsstelle/Frauenbüro ist gleichzeitig Informations-, Kontakt- und Beratungsstelle für Bürger*innen, Mädchen und junge Frauen, Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung, für alle demokratischen Parteien, Einrichtungen, Vereine und Verbände.

Die Volkshochschule Erfurt ist eine gemeinnützige Einrichtung zur Erwachsenen- und Weiterbildung und kooperiert überparteilich und überkonfessionell mit Schulen, mit öffentlichen, privaten, konfessionellen und wissenschaftlichen Organisationen sowie mit anderen Volkshochschulen. Die Volkshochschule, als Ort der Demokratie und Bildung, fördert die Teilhabefähigkeit, die kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen und regt zur Mitwirkung am gesellschaftlichen Leben an. Ziel ist, allen Menschen lebenslanges Lernen zu ermöglichen, um ihre ganz persönlichen Lernziele zu verwirklichen. Dabei organisiert die Volkshochschule Erfurt auch federführend die Entwicklung der Erfurter Bildungsstadt und die Bildungskoordination für Neuzugewanderte. Sie ist qualitätstestiert nach LQW, AZAV und Ökoprofit und ist seit 2008 zugelassener Kursträger für Integrations- und Berufssprachkurse. In der Landeshauptstadt Erfurt existiert seit 16 Jahren ein aktives Netzwerk für Integration und Migration (ZIM), in dem die Kooperationspartner innerhalb der Erfurter Bildungslandschaft aktiv zusammenarbeiten.

Die regionalen Projektpartner Thüringer Volkshochschulverband und Gleichstellungs-, Integrations- und Ausländerbeauftragten ausgewählter Thüringer Landkreise

Der Thüringer Volkshochschulverband e.V. ist die Landesorganisation der öffentlichen Träger aller 22 Volkshochschulen in Thüringen. Mitglieder sind die Landkreise und die kreisfreien Städte Thüringens. Der Thüringer Volkshochschulverband e.V. versteht sich als Impulsgeber und Vernetzer in der Erwachsenenbildung. Er engagiert sich für die Umsetzung der Idee des lebensbegleitenden Lernens und gestaltet mit bildungspolitischer Verantwortung zukunftsorientierte Erwachsenenbildung. Der Thüringer Volkshochschulverband ist Mitglied in der Charta der Vielfalt und bekennt sich zu einer Unternehmenspolitik der Vielfalt. Dabei versteht sich der Thüringer Volkshochschulverband als  Ansprechpartner für alle, die mit ihrer Arbeit für erfolgreiche, gelungene Bildung und Integration von Menschen aller Altersklassen und Hintergründe in die Gesellschaft eintreten, und somit für ein gemeinsames Zusammenleben auf der Grundlage der Werte der Verfassung und gegenseitiger Achtung und Toleranz stehen. 

Die Vernetzung der Arbeit der Ausländer-, Migrations- oder Integrationsbeauftragten in Thüringens Landkreisen und kreisfreien Städte untereinander geschieht im Rahmen der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Ausländer- und Integrationsbeauftragten in Thüringen (LAG). Die Ausländer- und Integrationsbeauftragten der Landkreise und kreisfreien Städte in Thüringen haben sich bereits am 1. Juli 1993 zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Die LAG hat das Ziel, den Austausch der Landkreise und kreisfreien Städte zu fördern und dadurch Maßnahmen und Aktivitäten auf kommunaler Ebene voranzutreiben, die der Integrationsarbeit und dem interkulturellen Dialog vor Ort dienen. Das Projekt Connecting Humans wird vom Landkreis Gotha, Landkreis Nordhausen, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Unstrut-Hainich-Kreis und dem Kyffhäuserkreis unterstützt.

Neuzugänge in 2024

Das Projekt Connecting Humans wurde in Erfurt mit dem Ziel ins Leben gerufen, Menschen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nach drei Jahren intensiver Arbeit und Engagement konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden und die Ergebnisse sprechen für sich!

Während der dreijährigen Laufzeit konnte das Projekt zahlreiche Erfolge verzeichnen. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden erfolgreiche Anstellungen in verschiedenen Branchen und trugen somit zur Bereicherung und Vielfalt des Arbeitsmarktes bei. Darüber hinaus stärkte Connecting Humans das soziale Gefüge in Erfurt und förderte das Verständnis und die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft. Das erfolgreiche Abschließen von “Connecting Humans” in Erfurt zeigt, dass solche Initiativen auch in anderen Landkreisen einen bedeutenden Beitrag zur Integration und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten können. 

Aus diesem Grund sind nun auch die Volkshochschulen der Landkreise Kyffhäuserkreis und Saalfeld-Rudolstadt mit an Bord! 

Folgende Projektumsetzungen werden vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt fokussiert:

  • Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen der Integrationsarbeit
  • Angebote für Hauptamtliche im Integrationsbereich
  • Integration in den Arbeitsmarkt

Schwerpunkte 2023 bis 2024

Während das Teilprojekt »Connecting Women« auf eine Vernetzung von Mentor*innen der Aufnahmegesellschaft und Frauen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund in Form eines Mentoringprojekts abzielt, steht im Teilprojekt »Connecting Partners – gemeinsam vorwärts« die gesellschaftliche Teilhabe von Männern und Frauen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund im Vordergrund, die durch Integrationsassistenzen und Multiplikator*innen unterstützt wird und Wege in Organisationen, in die öffentliche Verwaltung, Sport- und Kulturvereine, Unternehmen und interreligiöse Einrichtungen ebnen soll.

Der Erfolg des Projekts der Volkshochschule Erfurt wird in den Jahren 2023 und 2024, basierend auf den Erfahrungen der Projektjahre 2021 und 2022 in der Landeshauptstadt Erfurt, in den Thüringer Landkreisen Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich und Saalfeld-Rudolstadt durch Volkshochschulen vor Ort sowie durch regionale Gleichstellungsbeauftragte und Integrationseinrichtungen weitergeführt.

Der Fokus liegt dabei auf:

·        der Umsetzung der im Projekt erprobten interkulturellen Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen für Verwaltungsmitarbeitende

·        der Akquise integrationsinteressierter und ehrenamtlich tätiger Mentorinnen und Buddys

·        der Akquise integrationsinteressierter zivilgesellschaftlicher Organisationen zur Begleitung der Zielgruppen

·        der Akquise der Zielgruppe Mentees

·        der Akquise von Menschen mit Migrations- und / oder Fluchthintergrund mit Interesse an Vereinsarbeit & Sport und Kultur

·        der Qualifizierung ehrenamtlich Tätiger zu Integrationsassistenzen

·        der Vernetzung von Migrant:innen mit ehrenamtlichen Strukturen vor Ort in Sport-, Faschings-, Feuerwehr- und Kulturvereinen

Sämtliche Projektaktivitäten zeigen eindeutig, dass Integration gelingen kann, unser Projekt zu einer Win-Win-Situation für die Gesellschaft führt und zu einer nachhaltig-positiven Kulturverständigung beiträgt.

Connecting Women - Connecting Partners

Die kulturelle Dimension von Integration befasst sich mit der Veränderung von individuellen Überzeugungen, Verhaltensmustern und Wertvorstellungen (vgl.: Heckmann, 2003). Oft wird jedoch Integration mit Assimilation gleichgesetzt und Menschen mit Migrationshintergrund bzw. Fluchterfahrung zu den Verantwortlichen für das eigene Unsichtbarwerden in der Aufnahmengesellschaft gemacht. Anstelle einer kompletten Assimilation, die eine bedingungslose Übernahme derjenigen Werte und Normen, welche in Deutschland als vorherrschend angesehen werden, fordert, gilt es jedoch in diesem Bereich Diversität und Unterschiede anzuerkennen. Es braucht allerdings einige Grundsätze, auf welchen ein zufriedenstellendes Zusammenleben für alle Menschen, die in Deutschland leben, aufbaut. Dabei soll durchaus natürlich auch kontrovers mit den verschiedenen Akteur*innen und ihren divergierenden Zugängen in Austausch getreten und eine gemeinsame Handlungsgrundlage geschaffen werden, da ja auch religiöser Fundamentalismus und traditionelle Rollenbilder sowie strukturelle Diskriminierung und Rassismus eine Rolle spielen können – sowohl unter Menschen mit Migrationshintergrund bzw. Fluchterfahrung,  als auch in der Aufnahmegesellschaft.

Für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund bzw. Fluchterfahrung auf lokaler Ebene haben persönliche Kontakte eine große Bedeutung. Ager und Strang (2008) unterscheiden zwischen “social bonds”, die zu Familienmitgliedern oder Mitgliedern der eigenen ethnischen Community bestehen, “social bridges”, welche mit anderen Gruppen beziehungsweise der Aufnahmegesellschaft eingegangen werden und “social links”, die die Verbindung zu staatlichen Strukturen darstellen. Diese drei Komponenten verbindet die Idee „Connecting Humans“. Eine Idee der Förderung und der Verbesserung von Rahmenbedingungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund bzw. Fluchterfahrung am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben zu schaffen, um sie durch proaktive Begleitung und Unterstützung von Mentorinnen, wie im Teilprojekt „Connecting Women“ sowie von Intergrationsassistenzen und Multiplikator*innen, wie im Teilprojekt „Connecting Partners“, in die Lage zu versetzen, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten.

Connecting Women

Die Förderung weiblicher Arbeits- und Führungskräfte bzw. die Unterstützung von Frauen auf dem Weg dahin, ist schon ein relativ etabliertes Thema, zu dem es mittlerweile verschiedenste erprobte Ansätze und Programme gibt. Von der Etablierung eigener Lehrgänge für (zukünftige) weibliche Führungskräfte, über spezielle Programme für bestimmte Berufsgruppen wie Technikerinnen, Wissenschaftlerinnen oder Naturwissenschafterinnen, bis hin zur Implementierung gesetzlich verpflichtender Quotenregelungen. Projekte wie „Women are TOP! To the top by innovative corporate cultures” unterstreichen die Notwendigkeit entsprechender Ansätze und bieten Instrumente in diesem Themenbereich an.

Das Thema ist also noch lange nicht im „Mainstream“ der Personalentwicklung angelangt, denn in vielen Betrieben herrscht nach wie vor eine implizite oder explizite Skepsis gegenüber weiblichen Arbeits- und Führungskräften. Oft liegt dabei ein mangelndes Bewusstsein oder eine mangelnde Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifisch wirkenden, strukturellen Karrierehindernissen vor. Dazu zählen beispielsweise strikte, überlange Arbeitszeiten, die Vorstellung über die Unteilbarkeit von Arbeitsqualität und Führung im Speziellen, oder Karrieremodelle, die sich stark am traditionellen Karrierebegriff eines hierarchischen Aufstiegs orientieren und wenig alternative Karriereoptionen vorsehen. Je kleiner Unternehmen und Organisationen, desto weniger Karriereoptionen für Frauen liegen meist vor. Wenn in diesem Umfeld Frauen auch noch Migrations- bzw. Fluchterfahrung haben, wird ihnen zusätzlich noch mit Stereotypen begegnet. Zudem setzt eine generelle Diskussion über den Werte- bzw. Generationenwandel in Bezug auf Erwerbsarbeit und andere Kulturen ein, die die Inklusion dieser Zielgruppe zusätzlich erschwert.

Das Projekt Connecting Women verfolgt als Mentoring-Programm die Etablierung von Frauennetzwerken zur Überwindung soziokultureller Barrieren, um Frauen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrung als zukünftige Arbeitnehmerinnen in Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, in Organisationen und Unternehmen der Aufnahmegesellschaft heranzuführen. Der Fokus liegt auf der Beleuchtung der verschiedenen Sichtweisen auf unser gesellschaftliches Leben, auf der Teilhabe von Zugewanderten und der soziokulturellen Willkommenskultur sowie einem Empowerment von Frauen durch Frauen.

Connecting Partners

Das Thüringer Integrationskonzept erkennt die Flüchtlings- und Integrationspolitik als Maßstab für die Menschlichkeit einer Gesellschaft.

Allen Menschen, gleich aus welchem Grund sie nach Thüringen geflüchtet sind, ist mit Respekt und Würde zu begegnen. Der Fokus der Landesregierung ist daher neben der verstärkten interkulturellen Öffnung staatlicher Einrichtungen, Stellen und Behörden, die interkulturelle Öffnung nichtstaatlicher Einrichtungen. So sollen Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund konsequent und nachhaltig beim Erwerb interkultureller Kompetenzen unterstützt und die Willkommens- und Anerkennungskultur gestärkt werden.

Es geht also darum, innere Einstellungen, also die Haltung zu verändern, mit der Menschen einander begegnen. Entscheidend für den Erfolg unseres Handelns sind die Strukturen, in denen wir handeln. Interkulturelle Öffnung bedeutet eine kritische Analyse der bestehenden Strukturen und eine Organisationsentwicklung, die diese Strukturen verändert. Das Projekt „Connecting Partners – gemeinsam vorwärts“ hat sich die Akquisition, Sensibilisierung und Unterstützung von Unternehmen, Organisationen, Sportsektionen, Kulturbetrieben, Sport- und Kulturvereinen sowie religiösen Einrichtungen für die Integration der Zielgruppe, der Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund, zum Ziel gesetzt.

Dies geschieht durch den Aufbau eines Netzwerks von am Projekt teilnehmender Organisationen und der Förderung der Zielgruppe durch deren Ermunterung zur Teilhabe an gesellschaftlichen Aktivitäten, durch Nutzen überbetrieblicher Aktivitäten, wie Sportsektionen und Kulturprojekte, sowie durch Heranführen der Zielgruppe an sportliche, interkulturelle, interreligiöse und integrative Aktivitäten durch die im Projekt tätigen Integrationsassistenzen und Multiplikator*innen, die wiederum aus dem Arbeitsumfeld von Behörden, Unternehmen, Organisationen, Vereinen, Religionsgemeinschaften stammen und unter Umständen selbst über Migrationshintergrund verfügen.  Dieses proaktive  Matching der Zielgruppe MMF mit den am Projekt teilnehmenden Organisationen durch Integrationsassistenzen und Multiplikator*innen führt zur Vernetzung individueller Traditionen, kultureller und persönlicher Werthaltungen, Normen und Gewohnheiten und einer Akzeptanz von Mehrfachzugehörigkeiten (z. B. Verbundenheit mit Herkunftsland). Das Empowerment der Zielgruppe wird durch das Erkennen der Gleichwertigkeit von Kulturen und Sprachen sowie durch die Förderung der sozialen Kontakte innerhalb der Zielgruppe mit Einheimischen durch speziell geschulte Integrationsassistenzen und Multiplikator*innen erreicht.